Warum dieser Beitrag einen englischen Titel hat? Weil moods das perfekte Wort für das ist, was ich am Schiffswrack der Peter Iredale erlebt habe. Das Wrack liegt am unendlich langen Strand vor Fort Stevens, dahinter die Dünen und der Wald, davor die unendliche Weite des Pazifiks mit all den …
Unterwegs in der Landschaftsfotografie
Unterwegs zu sein, macht mir Freude. Es erweitert meinen Horizont und zeigt mir, wie wunderbar die Welt doch ist. Bezaubernde, wilde, schroffe, liebliche Landschaften, ich mag alles. Hauptsache, es gibt etwas zu entdecken. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf der Natur, die mich immer wieder zum Staunen bringt.
Auch wenn ich in einer Großstadt lebe und dort gerne lebe, treibt es mich doch immer wieder hinaus in die Großartigkeit der Landschaft. Dabei kommt es nicht darauf an, dass es immer spektakulär ist. Die Großartigkeit entfaltet sich oft im Kleinen und in der richtigen Zeit und Perspektive.

Landschaftsfotografie ist sehr fordernd: Seltsame Uhrzeiten, die nicht kompatibel zu jeglichem normalem Urlaub sind; weite und umständliche Wege nur für ein Bild, was nicht kompatibel ist mit normalem Reisen. Die Bilder entstehen aus der spannungsreichen Mischung zwischen sorgfältiger Planung von Zeit und Ort und dem spontanen Reagieren auf neue Situationen und ungeplante Ereignisse.

Wenn ich reise, dann meist in Regionen dieser Welt, die mich besonders faszinieren. Grönland gehört mein Herz, nicht nur das der Fotografin. Patagonien ist ein Traum. Der Nordwesten Amerikas ist wunderschön und die Schweiz ebenfalls. Diese Aufzählung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!
Die Suche nach dem Licht
Landschaftsfotografie gibt es nicht ohne Wetter. Blauer Himmel ist zwar angenehm, aber nicht wirklich das beste Fotowetter. Spannender ist das Licht im Nebel, bei Regen, Kälte, Wind, dem man als normaler Reisender lieber entgeht. Aber es lohnt sich und ich habe bisher keine Sekunde bereut, die ich draußen verbracht habe. Jeden Tag und jede Stunde sieht dieselbe Stelle anders aus. Und vielleicht wird sie erst dann zu einem Motiv!

Landschaftsfotografie bedeutet Abenteuer: Extrem früh aufstehen für das beste Licht am Morgen. Frieren für knackige Winterbilder mit Eis und Raureif - die ich besonders liebe. Schwitzen den Berg hinauf zu den schönsten Plätzen. Immer wieder an einen Ort fahren, bis der Moment kommt, in dem er seine volle Magie entfaltet. Warten, bis das Licht exakt passt. Den Veränderungen folgen und das Motiv erschließen. Und dann blitzschnell reagieren, wenn das Licht mal für ein paar Sekunden passt oder es plötzlich aufreißt. Lange warten für die Schattierungen, die die längst untergegangene Sonne am Horizont hinterlässt.
Und glaube bloß nicht an die ganzen Regeln, die es im Internet zu lesen und zu sehen gibt, was man fotografisch zu tun und zu lassen hat. Eigentlich ist es einfach: Lerne deine Kamera in und auswendig zu bedienen und die wichtigsten Regeln der Fotografie wie expose to the right und die Schärfentiefenbereiche, und den Rest macht die Erfahrung in Verbindung mit deiner Aufmerksamkeit. Halt, es gibt noch eine, die wichtigste Regel: Respektiere die Natur. (Bevor ich an dieser Stelle einen Rant gegen Vollidioten-Influencer loslasse, wenden wir uns den Motiven zu.)
Die Motive der Landschaftsfotografie
Es ist mir immer wieder passiert, dass ich mir gedacht habe, dieser oder jener Ort wäre ein schönes Motiv. Bis ich dann dort stand und es mich überhaupt nicht inspirierte. Dann heißt es suchen. Was hat mich daran fasziniert? Wie kann ich diesen Zauber wieder erzeugen und auf ein Bild bannen? Was brauche ich dazu? Und plötzlich geht es los, alles fällt an seinen Platz.

Das sind für mich immer die Wunder der Natur. Da denke ich, ich hätte Zeit, weil das Licht noch nicht schön ist und der Sonnenaufgang /-untergang ja noch weit weg. Und dann passiert etwas - nur genau in diesen paar Sekunden. Wenn ich nicht stetig aufmerksam bin, verpasse ich den Moment und er kommt nie wieder.
Wie oft habe ich schon auf dem Weg irgendwo hin in Blitzesschnelle den Rucksack herunter- und die Kamera mit dem großen Objektiv herausgerissen, weil sich vor meinen Augen gerade ein unerwartetes Spektakel abspielte. Mitten am knallsonnigen Wintermittag wehte der Wind den Schnee über einen Bergrücken zwischen den Bäumen hindurch. Nur diesen Moment. Und dann war es vorbei. Die Komposition war genau aus dieser Perspektive, an der ich mich befand, perfekt.
Überhaupt das Motiv: Niemals sich mit dem Bekannten zufrieden geben, so mancher Tipp hat sich schon als gar nicht so toll erwiesen. Sondern immer wieder Neues probieren. Nicht stehen bleiben, andere Blickwinkel probieren- höher, tiefer, weiter, schräger. Oder zu einer anderen Zeit bei anderem Licht wiederkommen. Niemals aufgeben und die Motive in der Landschaft suchen, andere Kompositionen ausprobieren und immer wieder fotografieren. Auch bei Regenwetter gibt es faszinierende Motive für die Landschaftsfotografie. Die Farben sind andere, das Licht anders. Blau- und Grüntöne wirken ganz besonders.
Aus vielem lässt sich ein Motiv machen. Wenn es die Ferne nicht hergibt, schau in der Nähe, versuche eine intimere Komposition. Einen Ausschnitt. Mit etwas Übung manifestieren sich die Motive vor deinen Augen und du erkennst das Potenzial in Situationen. Spiele mit der Blende, der Schärfentiefe, dem Objektiv mit seinen spezifischen Eigenschaften - auch das geht in der Landschaftsfotografie.

Die Ausrüstung in der Landschaftsfotografie
Landschaftsfotografen erkennt man am schweren Rucksack. Manchmal braucht man einfach alles, also ist mein Tipp: Super-Weitwinkel-Objektiv (15 mm), die Klassiker-Objektive 24-70mm und 70-200mm. Dazu zwei Vollformat-Bodies. Beim Umstieg auf die spiegellose Canon R5 habe ich mich für ein anderes "Immerdrauf"-Objektiv entschieden, da mir die 70mm oft etwas zu kurz waren, wenn ich mit leichtem Gepäck und nur einem Objektiv unterwegs war. Zum Beispiel, weil ich noch Zelt, Drohne und anderes Zeugs schleppen muss und daher nur mit Minimal-Ausrüstung unterwegs bin. Außerdem fotografiere ich Landschaft, meist mit Stativ, da hat man eh eine Blende ab f/8 aufwärts und braucht dieLichtstärke nicht. Das RF 24-105mm f/4,0 ist es geworden. Es gefällt mir gut, auch wenn ich in den Randbereichen von Blende und Brennweite und bei extremen Lichtverhältnissen nicht ganz zufrieden bin wie mit dem 24-70mm, f/2,8. Aber für meinen Einsatzbereich passt es. Zudem lässt es sich perfekt ergänzen durch das RF 100-500mm f/4,5-7,1, das vor allem auch taugt, wenn man Landschafts- und Naturfotografie miteinander verbindet. Als lichtstarkes Objektiv passt das RF 15-35, f/2,8.
Zwei Bodies machen Sinn, wenn man länger unterwegs ist und nicht alles über sehr lange Strecken tragen muss. Vor allem wenn ich in Grönland unterwegs bin, wo ich aufgeschmissen bin, wenn die Kamera schlapp macht. Außerdem muss man dann nicht immer das Objektiv wechseln und bekommt weniger Staub auf den Sensor. Wenn man zwischen Eisbergen treibt, braucht man spontan alle Brennweiten und hat keine Zeit, zu wechseln.
Endlich am Meer!
Türe auf, Luft herein - und was für eine: Eine fette Prise Salz, Ozean, Tang gemischt mit dem harzigen Duft des Waldes. Ein wahres Wow-Erlebnis! So erging es mir, als ich im Ecola State Park nach der Fahrt von Portland hierher die Autotüre öffnete. Und ich war unmittelbar hier - am Meer. …
Wasser: Süß. Und virtuell wird real.
Am Donnerstag habe ich die Cascades überquert, bin also nun auf der Wetterseite angelangt. Keine Wüste mehr, dafür grüne Wiesen und Felder und Wälder mit viel Moos auf den Zweigen und überall leuchtend bunte Ahornbäume dazwischen. Mehr Wasser überall und sehenswerte Wasserfälle. Die silbernen …
Ein Fenster in die Erdgeschichte: John Day Fossil Beds
Die vergangenen Tage habe ich mich mit Geologie und Paläontologie beschäftigt. Seit zwei Tagen bin ich nämlich wieder in Oregon. Erst einmal hatte ich eine eiskalte Nacht am Unity Lake. Ich weiß nicht wieviel Minus, aber immerhin war an meinem Wasseranschluss ein Eisklumpen. Mein …
Tops und Flops: Was ich auf der Reise wirklich brauche
Ganz gemütlich sitze ich auf dem Campingplatz Bruneau Dunes mit Ausblick auf die Dünen und die Wüste bei strahlendem Sonnenschein. Es spring ab und zu die Heizung an, es hat (noch) nur 5 Grad draußen, aber das wird noch bis Mittag, angenehme 16 Grad sind angesagt. Es läuft Till Brönner, neben mir …
Im Land der Geysire – Yellowstone Nationalpark
Yellowstone zu sehen war ein Traum, den ich schon lange gehegt habe. Und nun war ich dort. Über die etwas speziellen Verhältnisse hatte ich ja bereits im letzten Beitrag geschrieben. Als ich von Grand Teton zurückkehrte, war mir das bereits klar und so habe ich mir einfach meine Wege in dem Getriebe …
Die Großen Gipfel – Grand Teton Nationalpark
Die vergangenen Tage habe ich so viel erlebt, dass ich gar nicht zum Schreiben gekommen bin. Doch von vorne: Die Nacht in St. Mary im Glacier Nationalpark war toll, direkter Blick auf die Sterne und auf die verschneiten Gipfel vom Schlafsack aus, inklusive Sonnenaufgang. Da ich aber wusste, dass die …
Crown of the continent – im Glacier National Park
Irgendwie ist das mit dem Netz schwierig hier, zumindest in der Wildnis, denn die Städte lasse ich ja aus bei meiner Tour. Gerade sitze ich vor dem Visitor Center das Grand Teton Nationalpark, denn hier gibt es ein bisschen Empfang. Aber zu dieser traumhaften Region später. Ich hatte ja noch den …
Die Golden Hills in Washington
Jetzt wird es mal wieder an der Zeit, zu schreiben. Hatte keine so rechte Lust und irgendwie viel zu tun. Lustig, so etwas über den Urlaub zu sagen. Aber seit den Palouse Falls gab es viele verschiedenartige Eindrücke. Also gibt es zwei Beiträge in kurzer Folge. Zuerst bin in ich ja durch die …
Schnee und Strecke
Vor ein paar Tagen ist das Wetter umgeschlagen. Ziemlich genau an dem Abend, als ich den letzten Blogbeitrag geschrieben habe. Da war es warm, dass man lange draußen sitzen konnte und in der Nacht ging es los. Ich war vom Alvord Desert sozusagen auf die andere Seite der Steens Mountains gefahren, …
Oregons Wüste
Die letzten Tage waren ruhige Tage in der Wüste. Nach meiner Rückkehr vom Crater Lake habe ich noch eine Nacht am Goose Lake verbracht und bin dann aufgebrochen Richtung Wüste. …
Rauch und Himmel – Crater Lake
Nun bin ich in Klamath Falls. Na toll. Aber das ist der nächste Ort, an dem mein Wohnmobil-Problem gelöst werden kann. Dann muss das halt so sein. Ich bin ein bisschen stinkig auf die langsame Bearbeitung durch Cruise America - das Problem hätte ich selbst alleine schneller gelöst und wäre heute …