Tatsächlich zum ersten Mal in meinem ja schon recht langen Leben war ich auf Mallorca. Eine knappe Woche wollte ich dort verbringen zusammen mit meiner Freundin Christine, die bereits dort war. Der Weg auf die Insel war schwierig. Der für sieben Uhr morgens angesetzte Flieger fiel aus. So ein …
Unterwegs in der Landschaftsfotografie
Unterwegs zu sein, macht mir Freude. Es erweitert meinen Horizont und zeigt mir, wie wunderbar die Welt doch ist. Bezaubernde, wilde, schroffe, liebliche Landschaften, ich mag alles. Hauptsache, es gibt etwas zu entdecken. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf der Natur, die mich immer wieder zum Staunen bringt.
Auch wenn ich in einer Großstadt lebe und dort gerne lebe, treibt es mich doch immer wieder hinaus in die Großartigkeit der Landschaft. Dabei kommt es nicht darauf an, dass es immer spektakulär ist. Die Großartigkeit entfaltet sich oft im Kleinen und in der richtigen Zeit und Perspektive.

Landschaftsfotografie ist sehr fordernd: Seltsame Uhrzeiten, die nicht kompatibel zu jeglichem normalem Urlaub sind; weite und umständliche Wege nur für ein Bild, was nicht kompatibel ist mit normalem Reisen. Die Bilder entstehen aus der spannungsreichen Mischung zwischen sorgfältiger Planung von Zeit und Ort und dem spontanen Reagieren auf neue Situationen und ungeplante Ereignisse.

Wenn ich reise, dann meist in Regionen dieser Welt, die mich besonders faszinieren. Grönland gehört mein Herz, nicht nur das der Fotografin. Patagonien ist ein Traum. Der Nordwesten Amerikas ist wunderschön und die Schweiz ebenfalls. Diese Aufzählung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!
Die Suche nach dem Licht
Landschaftsfotografie gibt es nicht ohne Wetter. Blauer Himmel ist zwar angenehm, aber nicht wirklich das beste Fotowetter. Spannender ist das Licht im Nebel, bei Regen, Kälte, Wind, dem man als normaler Reisender lieber entgeht. Aber es lohnt sich und ich habe bisher keine Sekunde bereut, die ich draußen verbracht habe. Jeden Tag und jede Stunde sieht dieselbe Stelle anders aus. Und vielleicht wird sie erst dann zu einem Motiv!

Landschaftsfotografie bedeutet Abenteuer: Extrem früh aufstehen für das beste Licht am Morgen. Frieren für knackige Winterbilder mit Eis und Raureif - die ich besonders liebe. Schwitzen den Berg hinauf zu den schönsten Plätzen. Immer wieder an einen Ort fahren, bis der Moment kommt, in dem er seine volle Magie entfaltet. Warten, bis das Licht exakt passt. Den Veränderungen folgen und das Motiv erschließen. Und dann blitzschnell reagieren, wenn das Licht mal für ein paar Sekunden passt oder es plötzlich aufreißt. Lange warten für die Schattierungen, die die längst untergegangene Sonne am Horizont hinterlässt.
Und glaube bloß nicht an die ganzen Regeln, die es im Internet zu lesen und zu sehen gibt, was man fotografisch zu tun und zu lassen hat. Eigentlich ist es einfach: Lerne deine Kamera in und auswendig zu bedienen und die wichtigsten Regeln der Fotografie wie expose to the right und die Schärfentiefenbereiche, und den Rest macht die Erfahrung in Verbindung mit deiner Aufmerksamkeit. Halt, es gibt noch eine, die wichtigste Regel: Respektiere die Natur. (Bevor ich an dieser Stelle einen Rant gegen Vollidioten-Influencer loslasse, wenden wir uns den Motiven zu.)
Die Motive der Landschaftsfotografie
Es ist mir immer wieder passiert, dass ich mir gedacht habe, dieser oder jener Ort wäre ein schönes Motiv. Bis ich dann dort stand und es mich überhaupt nicht inspirierte. Dann heißt es suchen. Was hat mich daran fasziniert? Wie kann ich diesen Zauber wieder erzeugen und auf ein Bild bannen? Was brauche ich dazu? Und plötzlich geht es los, alles fällt an seinen Platz.

Das sind für mich immer die Wunder der Natur. Da denke ich, ich hätte Zeit, weil das Licht noch nicht schön ist und der Sonnenaufgang /-untergang ja noch weit weg. Und dann passiert etwas - nur genau in diesen paar Sekunden. Wenn ich nicht stetig aufmerksam bin, verpasse ich den Moment und er kommt nie wieder.
Wie oft habe ich schon auf dem Weg irgendwo hin in Blitzesschnelle den Rucksack herunter- und die Kamera mit dem großen Objektiv herausgerissen, weil sich vor meinen Augen gerade ein unerwartetes Spektakel abspielte. Mitten am knallsonnigen Wintermittag wehte der Wind den Schnee über einen Bergrücken zwischen den Bäumen hindurch. Nur diesen Moment. Und dann war es vorbei. Die Komposition war genau aus dieser Perspektive, an der ich mich befand, perfekt.
Überhaupt das Motiv: Niemals sich mit dem Bekannten zufrieden geben, so mancher Tipp hat sich schon als gar nicht so toll erwiesen. Sondern immer wieder Neues probieren. Nicht stehen bleiben, andere Blickwinkel probieren- höher, tiefer, weiter, schräger. Oder zu einer anderen Zeit bei anderem Licht wiederkommen. Niemals aufgeben und die Motive in der Landschaft suchen, andere Kompositionen ausprobieren und immer wieder fotografieren. Auch bei Regenwetter gibt es faszinierende Motive für die Landschaftsfotografie. Die Farben sind andere, das Licht anders. Blau- und Grüntöne wirken ganz besonders.
Aus vielem lässt sich ein Motiv machen. Wenn es die Ferne nicht hergibt, schau in der Nähe, versuche eine intimere Komposition. Einen Ausschnitt. Mit etwas Übung manifestieren sich die Motive vor deinen Augen und du erkennst das Potenzial in Situationen. Spiele mit der Blende, der Schärfentiefe, dem Objektiv mit seinen spezifischen Eigenschaften - auch das geht in der Landschaftsfotografie.

Die Ausrüstung in der Landschaftsfotografie
Landschaftsfotografen erkennt man am schweren Rucksack. Manchmal braucht man einfach alles, also ist mein Tipp: Super-Weitwinkel-Objektiv (15 mm), die Klassiker-Objektive 24-70mm und 70-200mm. Dazu zwei Vollformat-Bodies. Beim Umstieg auf die spiegellose Canon R5 habe ich mich für ein anderes "Immerdrauf"-Objektiv entschieden, da mir die 70mm oft etwas zu kurz waren, wenn ich mit leichtem Gepäck und nur einem Objektiv unterwegs war. Zum Beispiel, weil ich noch Zelt, Drohne und anderes Zeugs schleppen muss und daher nur mit Minimal-Ausrüstung unterwegs bin. Außerdem fotografiere ich Landschaft, meist mit Stativ, da hat man eh eine Blende ab f/8 aufwärts und braucht dieLichtstärke nicht. Das RF 24-105mm f/4,0 ist es geworden. Es gefällt mir gut, auch wenn ich in den Randbereichen von Blende und Brennweite und bei extremen Lichtverhältnissen nicht ganz zufrieden bin wie mit dem 24-70mm, f/2,8. Aber für meinen Einsatzbereich passt es. Zudem lässt es sich perfekt ergänzen durch das RF 100-500mm f/4,5-7,1, das vor allem auch taugt, wenn man Landschafts- und Naturfotografie miteinander verbindet. Als lichtstarkes Objektiv passt das RF 15-35, f/2,8.
Zwei Bodies machen Sinn, wenn man länger unterwegs ist und nicht alles über sehr lange Strecken tragen muss. Vor allem wenn ich in Grönland unterwegs bin, wo ich aufgeschmissen bin, wenn die Kamera schlapp macht. Außerdem muss man dann nicht immer das Objektiv wechseln und bekommt weniger Staub auf den Sensor. Wenn man zwischen Eisbergen treibt, braucht man spontan alle Brennweiten und hat keine Zeit, zu wechseln.
Ein Tag im Schwarzwald
Zum ersten Mal seit längerer Zeit war ich unterwegs zum Fotografieren und zwar im Schwarzwald. Durch den Umzug und das ganze Darumherum bin ich kaum dazu gekommen, meine Kamera in die Hand zu nehmen. Dabei hatte ich mir Ende April eine neue zugelegt. …
Winter-Szenen mit Schnee und Eis
Dieser Winter hat warm angefangen, aber sich dann mächtig ins Zeug gelegt. Zwischen sibirischer Kälte und frühlingshafter Wärme gab es alles - vorzugsweise innerhalb einer Woche. Es war also schwer vorherzusagen, wie sich das Wetter entwickeln würde und oft war es einfach nur grau. …
Murals in San Francisco
Was sind Murals? Die spanische Bezeichnung für eine Wandmalerei. In San Francisco gibt es ganze Straßenzüge voll davon. Man findet sie vor allem im Mission District, einem Stadtteil, in dem sehr viele Menschen lateinamerikanischer Abstammung leben. …
Adieu fantastisches 2017, hallo vielversprechendes 2018!
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Im Wohnmobil unterwegs – Worauf muss ich achten?
Zwei Tage nach meinen Erlebnissen in den Redwoods habe ich mein Wohnmobil in San Francisco zurück gegeben. Dazwischen habe ich in Eureka und im Humboldt Bay State Park südlich Station gemacht. Ich konnte mich einfach nicht lösen. Und es war für mich schon ungewöhnlich, einfach mal Strecke zu machen …
In der Welt der Giganten – Redwood National Park
Nun bin ich schon eine Woche zurück in San Francisco und genieße die Zeit mit meiner Familie. Und so bin ich noch nicht dazu gekommen, über die letzten Tage der Reise zu schreiben. Denn es gab noch einen wirklichen Höhepunkt im Redwood National Park. Drei Tage hatte es viel geregnet. Am Morgen des …
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Cape Perpetua hat einen eigenen Beitrag verdient, immerhin war ich mehrere Male dort und habe immer eine andere Szenerie erlebt. Die Felsen fallen hier steil ins Meer hinab und die Straße windet sich eng um die Berge. Das Spezielle ist ein vorgelagerter Sockel von härterem Gestein, an dem sich die …
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Portland, die 2. – Japan in Amerika
Einer der schönsten japanischen Gärten, die ich bisher gesehen habe, liegt in Portland. Natürlich habe ich in Japan selbst nicht so viele der berühmten Gärten gesehen, so dass dies nur eine Momentaufnahme eines absolut beeindruckenden Besuchs ist. …