Die Obstblüte ist eine besonders schöne Zeit in den Streuobstwiesen in der Region hier – in diesem Jahr mit etwas Verspätung wegen des kalten Frühjahrs. Aber ein paar warme Tage, und alles geht auf. Am Sonntag früh habe ich den Streuobstwiesen bei Schönaich einen kleinen Besuch abgestattet. Die Kirschen und Birnen sind voll erblüht. Die Apfelblüten hingegen stehen mit nur wenigen Blüten und dicken Knospen kurz vor dem Aufbrechen.
Jetzt, da die Kälte wiedergekehrt ist, wird sich die Blüte noch eine Weile halten. Wenn ein solches Polartief wie aktuell sich über das Land schiebt, so sind die Farben oft besonders leuchtend und klar, der Himmel ist sehr blau.
Aber der Blick sollte nicht nur nach oben gehen, sondern auch nach unten – in den Streuobstwiesen wächst so manches. Die frühen Margeriten haben in den letzten warmen Tagen schon Blütenknöpfe ausgebildet und die Schlüsselblumen blühen noch. Dabei ist mir dieses hübsche orangefarbene Exemplar Primula veris vor die Linse gesprungen:
Streuobstwiesen als Kulturgut
Streuobstwiesen gehören im Süden zum Alltagsbild in der Region – für einen schwäbischen Most-Trinker sind sie gar unverzichtbar. Was aber so zufällig und wild gewachsen aussieht, ist Kulturland. Es sind nicht einfach irgendwelche Obstbäume, sondern richtig bewirtschaftete Pflanzungen.
Eine Streuobstwiese braucht Pflege. Mehr als die mittlerweile etablierten Halbstämme oder Spalierbäume, die leichter abzuernten sind als richtige Bäume. Das hat sich lange Jahre wirtschaftlich nicht gelohnt, damit sind viele Wiesen verkommen. Viele wichen auch Bauland oder Straßen. Doch mittlerweile hat sich das Verbraucherverhalten verändert. Naturverbundenheit ist wieder angesagt, extensive statt intensive Nutzung der Ressourcen liegt im Trend. Und dazu gehören die Streuobstwiesen mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna.
Wer mehr wissen will:
– Der NABU setzt sich schon lange für Streuobstwiesen ein.
– Hier ist eine gute Zusammenfassung auf Wikipedia
Sabine Pecoraro-Schneider meint
Herrlich, wenn man sie vor der Haustür hat!! Ich kann mich z. Zeit gar nicht satt sehen….
Sylvia Knittel meint
Ich auch nicht, es ist soo schön 🙂