Portland ist für alle Arten von Naturinteressen ein guter Ausgangspunkt, egal ob Wasserfälle oder Bergwanderungen. Die Columbia Gorge mit ihren hohen Wasserfällen und der fast 3500 Meter hohe Mt. Hood liegen östlich der Stadt. Nördlich des Columbia River beginnt Washington, auch dieser Staat ist ein Naturparadies. Nicht weit nördlich in der Cascade Range liegt Mt. St. Helens, der 1980 explodierte und 400 Höhenmeter an Gestein in die Luft schleuderte. Der Vulkan ist immer noch 2549 Meter hoch und einer der verschneiten Gipfel der Range. Im Osten davon liegt Mt. Adams, 3743 Meter hoch und schließlich, südlich von Seattle der Mt. Rainier, 4392 Meter hoch. Die vier Gipfel sieht man auch vom Flugzeug aus als verschneite Kegel in den Himmel ragen.
Wasserfälle und Mt. Hood
Am Samstag fuhren Jenny und ich fuhren Richtung Gorge. Nachdem im Oktober bei meinem letzten Besuch fast alle Wasserfälle in der Gorge wegen des verheerenden Brandes gesperrt waren, sind nun Teile wieder offen. Das Feuer wütete vor allem in der Mitte, oben auf den unzugänglichen Bergen, mit Ausgangspunkt Eagle Creek. Dieses Tal wird wohl leider in absehbarer Zeit nicht mehr so werden, wie zuvor. Aber die Brände hatten sich weit ausgebreitet, die gesamte Südseite der Gorge war betroffen.
Wir starteten bei den westlichsten Fällen: Latourell Fall und Bridal Veil. Beide sind über kurze Fußwege erreichbar und waren von den Feuern am wenigsten betroffen.
Multnomah Falls, der bekannteste der Wasserfälle, hat einen direkten Zugang vom Highway. Allerdings war der Parkplatz schon so voll, dass wir weiter fuhren nach Hood River. Der kleine Ort ist ein Surfer-Paradies, denn der Columbia River ist dort recht breit und die Gorge wirkt wie ein Windkanal, so dass hier immer ein straffer Wind bläst. Wir beobachteten am Fluss die Kite-Surfer und aßen eine echte Holzofen-Pizza. Danach ging es von Hood River Richtung Süden, um den Mt. Hood zu umrunden. Die Fahrt direkt auf den Berg zu hat etwas Magisches, der weiße Gipfel erhebt sich majestätisch aus den grünen Feldern und Wäldern.
Erster Stop war Mt. Hood Meadows, von dort geht der Weg zu den Umbrella Falls ab, einem feinen Kaskaden-Wasserfall. Er ist im Titelbild zu sehen. Fotografisch nicht einfach, denn bei klarem Himmel sind die Kontraste einfach zu hart. Ich habe aber versucht, trotzdem etwas daraus zu machen. Überall blühten die Wiesen, flächendeckend Polemonium pulcherrimum und Mertensia paniculata. Veratrum californica schob in dieser Höhe erst Blütenstängel, dazu Cenophyllum tenax, das Beargrass in Blüte. Dazwischen Unmengen von kleinen Anemone oregana, schon im Verblühen. Hier meine Galerie für Pflanzeninteressierte:
Danach schauten wir uns das Flussbett des White River mit seinem grauen Schotter an, eine beeindruckende Farbkombination mit den Federwolken, die um den Gipfel des Mt. Hood wehten.
Ikonisch
Die Timberline Lodge – tatsächlich gelegen direkt an der Waldgrenze – konnten wir uns auch nicht entgehen lassen. In mir weckte der Anblick von Schnee, Pisten und Liften die Lust zum Skifahren. Die Lodge ist aber auch nicht nur als Skiressort bekannt, sondern auch als Kulisse von „Shining“.
Am Sonntag brachen Jenny und ich früh zu den Multnomah Falls auf, jenen ikonischen Wasserfällen, die für die Gorge stehen. Hier war das Feuer fast bis nach unten gekommen, der Weg ist hinter der Brücke gesperrt, die über das Plateau an der untersten Stufe geht. Der Wasserfall ist nicht umsonst so berühmt, denn er ist einfach wunderschön. Früh da zu sein, erwies sich als guter Plan, denn es waren erst wenige Menschen da. Um die Brücke optisch leer zu bekommen, ohne photoshoppen zu müssen, habe ich eine sehr lange Belichtungszeit gewählt: 1 min 42 Sekunden, dazu den ND-Filter 0,9. Falls sich jemand wundern sollte: Ja, es ist tatsächlich unglaublich grün dort. Das viele Moos schluckt förmlich das Licht und wirft ein sattes Grün zurück.
Danach fuhren wir zum Treffpunkt für unsere Wanderung mit Tom, dazu aber im nächsten Beitrag.
[…] sich in die Tiefe und die Strecke auf der Oregon-Seite der Columbia Gorge ist berühmt für spektakuläre Anblicke. Immer noch sind nach dem verheerenden Eagle Creek Feuer von 2017 Wege gesperrt, verbrannte […]