Wider Erwarten schien heute die Sonne, ein strahlender Tag. Welch eine Freude, im Garten zu wühlen und sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen. Die Zwiebelparty ist in vollem Gange, täglich gibt es Neues zu entdecken. Hocus Pocus, ein zartes Schneeglöckchen-Geschöpf mit riesenhafter Ausdauer blüht noch immer und macht sich im Gegenlicht besonders schön. Die Krokusse sind in Teilen schon verblüht, andere kommen erst jetzt in Hochform. Crocus minimus ist ein 5-7 cm hoher Zwerg mit kontraststarker lila Zeichung auf den äußeren Blütenblättern. Die inneren Blütenblätter sind dagegen in einem anderen und sehr zarten Violett.
Und dann ist da noch die rätselhafte Fritillaria raddeana. Sie ist eine der frühesten Fritillaria-Arten. Schon Ende Februar treibt sie ihren fetten Stängel mit den da noch ordentlich gefalteten Blättern aus dem Boden. Ab einer gewissen Höhe, bei mir ca 30 cm, entfalten sich die braun-grünen Blätter am oberen Ende zu einer etwas unordentlichen Frisur und die zart gelbgrünen Glocken gehen auf. Sie hat es gerne warm, guten Wasserabzug, aber nahrhaft. Sie soll eine Diva sein, aber bei mir sind nach vier Jahren immer noch 13 von den 15 gekauften Knollen da. Jedes Jahr aufs Neue bin ich bezaubert von ihrer exquisiten Schönheit. Ich habe es keine Sekunde bereut, ein saftiges Sümmchen für diese Exotin hingelegt zu haben – auch wenn es im Vergleich zu Schneeglöckchen schon ein paar Quadratzentimeter mehr Pflanze für’s Geld gibt.
Damit sind die kleinen Schätze noch nicht zu Ende. Weitere Darsteller warten in der Galerie und andere sind hier gar nicht dabei. Ohne die Vielfalt der Blumenzwiebeln ist ein Garten nur halb so interessant – und mir würde etwas Entscheidendes in meinem Gartenleben fehlen.
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