Niemand geht über den Hamburger Dom am Morgen. Ist aber eine interessante Erfahrung. Alles sieht ganz anders aus, und manchmal erhascht man einen Blick hinter die Kulissen dieser bunten und lauten Fassade. Menschen, die dort leben, weil sie dort arbeiten, die morgens den ganzen Müll des Vortrags beseitigen und mit dem Schlauch die klebrigen Reste wegspülen. Eine interessante Stimmung an diesem Sonntag Vormittag, sehr still, arbeitsam und zurückgezogen. Atempause vor dem Ansturm.
Nur ein paar Meter vom Dom entfernt stehen die Tanzenden Türme des Architekten Hadid Teherani. Ganz ohne Schnörkel, dafür stürzende Linien mit Super-Weitwinkel (10mm) – das macht Freude!
Der Nachmittag führte uns mal wieder in die Hafencity zur Baakenhafenbrücke. Das Wetter war gemischt, aber warm genug, um die endlos lange Holzbank auf der Bücke zu genießen. Der Ausblick ist grandios: Das markante Lighthouse Zero macht wirklich bella figura!
Ich habe mir die NIK-Filter-Collection heruntergeladen, es gibt sie seit Ostern umsonst von Google. Jaja, mögen die Puristen sagen, ein wahrer Künstler braucht das nicht. Stimmt. Aber schön ist es trotzdem und die Filter bieten tolle Möglichkeiten. Sie lassen sich in den Details sehr präzise justieren, so dass es sehr natürliche Ergebnisse gibt. Die Voreinstellungen lassen sich speichern, was gut ist, wenn man ähnliche Fotos oder Lichtsituationen hat. Und es gibt ja auch für Lightroom genügend Presets, die ähnliches erfüllen. Warum also soll das schlechter sein. Zumal sich die Filter direkt aus Lightroom ansteuern lassen. Lightroom fragt, ob eine Kopie mit den bereits dort vorgenommenen Änderungen in den Filterkollektionen geöffnet werden soll. Das Ergebnis ist ein tiff, das dann normal im Lightroom weiter verarbeitet werden kann.
Die Tanzenden Türme sind mit einem der S/W-Filter von Silver Efex Pro bearbeitet. Auch Lighthouse Zero hat ein Filter-Finish bekommen, statt in Lightroom mit den Reglern zu spielen. Für das Bild unten habe ich einen stärkeren Filtereffekt eingesetzt, der mir aber von der Stimmung her gut gefällt. Das seltsame Wolkengewabere tauchte die Szene in etwas metallisches, wenn die Sonne dahinter verschwunden war.
Aber ich kann auch ohne, klar doch! Der knallorange Hafencity-Viewpoint ist das Kinderspielzeug-Gegenstück zum Lighthouse Zero. Da beide nicht weit auseinander stehen, werde ich irgendwann mal ein Foto mit beiden Türmen machen. Das muss am besten passieren, wenn sie den Schuppen dazwischen abreißen, um die Universität zu erweitern.
Zum Abschluss noch einen musikalischen Musenkuss von einem mir unbekannten Instrument mit vollem Klang – gespielt von einem, der’s kann. Das war der Abschluss unseres bunt gewürfelten Ausflugs. Möge er fröhliche Saiten in Euch zum Schwingen bringen.
Sylvia Knittel meint
Liebe Nina,
ich finde die Hafencity auch spannend, allerdings ist mir dort zu viel zubetoniert. Leben wollen würde ich dort nicht.
Was die Filter betrifft: sie sind für mich einfach die Ausweitung von Ausdrucksmöglichkeiten auf der Grundlage eines guten Bildes. Das letztere zu machen kann einem niemand abnehmen… Freut mich, dass sie dir gefallen!
Viele Grüße – heute mal wieder aus Hamburg 😉
Sylvia