Der Vorfrühling ist im Garten immer eine besondere Zeit. Seit Mai vergangenen Jahres habe ich meinen neuen Garten, daher habe ich im Herbst auf eine Pflanzung von Zwiebeln verzichtet, denn ich wollte schauen, was es schon gibt. Und überraschenderweise gibt es einige hübsche Pflänzchen, wie viele Crocus tommasinianus und Tuffs von leuchtend gelben Krokussen.
Auch ein ganz besonders gemustertes Grüppchen ist dabei. Auf die tommasinianus bin ich bereits beim Pflanzen gestoßen, viele Zwiebeln waren sehr klein. Das sind wohl Sämlinge, die ich noch etwas päppeln muss, damit ich im nächsten Frühjahr einen echten Krokusrasen bekomme.
Aber auch viele verschiedene Farbschattierungen von Primeln wachsen hier, unter anderem exquisite Kreuzungen aus gelb und violett. Dazu passt prima der Austrieb von teils dunkellaubigen Stauden, die ich im vergangenen Jahr gepflanzt habe.
Es scheint, als hätten meine Pflanzen den Umzug und den trockenen Sommer und Herbst gut überstanden, überall sprießt es. Thalictrum ist immer der Hit, ich kenne keine Staude mit einem derartig schönen Austrieb, egal um welche Sorte es sich handelt.
Bunte Hellis
Auf der Seite habe ich zwischen Haus und einer alten Mauer in einem schmalen Beet mein Galanthus und Helleborus-Beet angelegt. Wunderbare Farbkombinationen ergeben sich da schon jetzt, das gefällt mir sehr gut. Im Sommer stehen hier Heuchera, Farne und Polygonatum. Dieses Beet sehe ich vom Terrassenfenster aus und habe mich in den letzten Wochen oft daran erfreut.
Die Farb- und Formenmischung der Hellis ist irgendwie prima geworden und ich freue mich, dass sie bis auf eine den Umzug überstanden haben und sich am neuen Platz wohlzufühlen scheinen. Bei Helleboren ist ein Umzug immer schwierig, sie lieben es, ungestört an einem Ort zu wachsen und werden sehr alt. Im Februar erstand ich noch einen gefüllten gesprenkelten Sämling, der die Mischung nun ergänzt.
Helleborus kann man nie genug haben. Das Laub ziert den Garten im Winter, sie blühen ewig lang im Vorfrühling und im Sommer macht es ihnen nichts aus, von anderen Stauden überwachsen zu werden. Da sich Helleboren mit Freude untereinander kreuzen, bin ich schon sehr gespannt, welche „Bastarde“ aus dem kleinen Helleborenreich entstehen! Hier unter diesem Link gibt es eine kleine Inspiration. Es fehlt mir noch in jedem Fall die zauberhafte (ebenfalls wilde) foetidus, über die ich am 10. März schon berichtet habe, dass ich sie am Rhein in Blüte gesehen habe. Von foetidus werde ich im Sommer einen Sämling von einer Gartenfreundin bekommen.
Glöckchenfieber
Überhaupt die Galanthus. Seit Wochen schon freue ich mich an der Blüte, die nun definitiv vorbei ist. Meine Lieblinge Galanthus gracilis „Highdown“ haben sich prächtigst entwickelt. Auch viridapice haben sich gut entwickelt und „Wasp“, die am alten Standort nie so richtig wollten. Auch poculiformis hat gut die Kurve gekriegt. Der Rest ist aber irgendwie durcheinandergepurzelt beim Transport an den neuen Ort. Ich glaube Straffan am guten Wuchs zu erkennen, es könnte aber auch S. Arnott sein. Lady Beatrix Stanley habe ich anscheinend nicht ausgegraben, schade, oder sie hat den Sommer nicht überlebt.
Aber ich habe ja in Mannheim meine Familie erweitert. Mit Dionysos und Hippolita sind zwei liebreizende gefüllte eingezogen, die im Gegensatz zu Lady Beatrix einen etwas höheren Stängel haben. Long Drops haben wunderschön geformte Blüten, Atkinsii sind kräftig und robust, Dazu Primrose Warburg mit dem gelben Knoten, Green Brush und worownii, eine Wildart mit sehr schönem leuchtend grünem Laub.
Dazu habe ich im Garten bereits ein paar Grüppchen von elwesii gefunden, die kräftig blühten. Insgesamt also alles ein Grund, sich auf den nächsten Winter und Vorfrühling zu freuen!
Alles dies wird noch wachsen und gedeihen und ich habe nun eine Vorstellung entwickelt, was ich im nächsten Jahr in Vorfrühling gerne sehen möchte: Wildkrokusse wie ancryensis oder korolkowii, Wildtulpen wie whittallii oder orphanidea und natürlich ein paar zauberhafte Narzissen wie Hawera und Thalia. Nicht zu vergessen ein paar Erythronium und die hellgelben früh blühenden Fritillaria raddeana. Sie liebe ich sehr und sie werden sich glaube ich in dem Boden mit dem guten Wasserabzug sehr wohl fühlen. Der Plan steht also und im September wird zur Schaufel gegriffen!
Sabine Pecoraro-Schneider meint
wie immer ein Hochgenuß <3
Sylvia Knittel meint
Danke liebe Sabine!