Nach meinem Besuch im November wollte ich die Mainau auch einmal in ihrem berühmten Blütenmeer sehen. Im Frühling zur Tulpenblüte erblüht die Insel überall. Neben den Tulpen gibt es Fluten von Narzissen, dazu Anemonen, Epimedien und Kirschbäume. Aus jeder Ecke quellen Blüten. Und so quillt auch der Beitrag über von Bildern. Fotografiert habe ich ihn in der Woche vor Ostern. Bei den Galerien einfach klicken für eine größere Ansicht.
Tulpenmeer
Der Knaller ist sicherlich das Tulpenmeer, das sich am Südhang entlang des Platanenwegs erstreckt. Vorwiegend Darwin Hybriden sind hier in Massen aufgepflanzt, die Farbbänder changieren von rot bis gelb. Da der Hang sonst Wiese ist, müssen die Tulpen entsprechend nachgesteckt werden.
Der kurze steiler Abschnitt vom Weg bis zur Fläche ist mit kleineren Besonderheiten bepflanzt und einen extra Blick wert. Kleine gefüllte Tulpen, schlanke oder witzig gestreifte, Crispa und Papageien-Sorten sowie Narzissen setzen Akzente. Darüber schweben filigran die weißen Dolden des Wiesenkerbels, die sich von der gewaltigen Farbmacht des Darwin-Teppichs abheben.
Damit nicht genug, die Tulpen finden ihre feinere Fortsetzung unter den blühenden Kirschbäumen – aus dieser Serie stammt auch das Titelbild.
Weiter den Hang hinunter schließen sich eine Flut von verschiedensten Narzissen an. Zarte gelbe zwischen Narcissus poeticus und gerüschten Tazetten. Sie bevölkern die Staudenbeete, die jetzt erst im Austrieb sind. Lediglich die mächtigen Euphorbia characias, die kleinen blauen Omphalodes und die weiß-rosa Bergenia „Bressingham White“ blühen, der Gesamteindruck ist wunderschön, sehr natürlich und ausgewogen.
Blütenmeer Teil 2
Neben den Staudenbeeten kommen die Schaubeete. Hier haben die Gärtner alles aufgefahren, was einem um diese Jahreszeit ein „wow“ entlockt. Wilde Farbkombinationen aus rot, orange, gelb, rosa und violett, dazwischen beruhigende weiß-blaue Bänder mit Bellis, Narzissen und Anemonen. Das klingt anstrengend bunt, ist aber ausgezeichnet kombiniert. Meins ist es ja normalerweise nicht, ich mag mehr die natürlicheren Kombinationen. Trotzdem konnte ich mich nicht satt sehen und habe den Mut und das souveräne Können der Gartenplaner bewundert.
Man glaubt kaum, dass das noch zu toppen geht, aber dann kommt die Blumen-Wassertreppe. Sie macht ihrem Namen alle Ehre und erstrahlt in einem Blütenmeer in weißen, gelben und orangenen Tönen.
Unmittelbar östlich hinter der Wassertreppe kommt einer meiner Lieblingsbereiche. Er hat mich schon im Herbst beeindruckt mit den schönen Gehölzen im Halbschatten. Jetzt waren die Päonien im Austrieb und Epimedien und Bergenien ergänzten sich auf’s Schönste.Ich könnte noch Bilder über Bilder zeigen, zum Beispiel von der im Frühjahr stattfindenden Orchideenschau im Palmengarten, die mit den verrücktesten Farben und Formen aufwartet. Aber ich schließe mit den wunderbar feinen Kombinationen in den stilleren Ecken der Mainau, insbesondere aus dem Schattenbereich der Nordseite: Dem roten Rhododendron, der als erstes im Jahr blüht und der hochzeitsmäßigen Kombination von Kirsche und Kamelie.
Wer genau wissen will, wie es mit dem Blütenmeeer steht, kann sich das Blütenbarometer auf der Website ansehen.
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